Chronik des Vereins
Diese Chronik ist nur möglich, weil unser Gründungsmitglied, Ehrenvorstand und Ehrendirigent Philipp Metz 60 Jahre lang alles rund um den Verein dokumentierte und archivierte. Eine solch detaillierte Aufzeichnung aller Vereinsaktivitäten ist wohl einmalig.
1920 - 1945
Blasmusik wurde in Lauter schon im 19. Jahrhundert gespielt. Die Aufzeichnungen von Philipp gehen auf das Jahr 1918 zurück. „Nach der Revolution spielten wir mit 7 Mann aus Lauter und Katzenbach gemeinsam. Am 2. Pfingsttag 1918 waren wir erledigt durch Aufwiegelung in der Kapelle. Wir durften nicht mehr in Katzenbach spielen, weshalb wir 1919 alleine in Nüdlingen Kirchweih und Nachkirchweih spielten .“ Am 4. Januar 1920 gründeten dann sechs Männer den Musikverein „Edelweiss Lauter“: Alfred Köth (1. Vorstand, Baß), Philipp Metz (2. Vorstand, Trompete), Alfred Manger (Kassier, Klarinette), Ludwig Manger (Schriftführer, Tenorhorn), August Nürnberger (1. Revisor, Baßtrompete) und Vinzenz Schlereth (2. Revisor, Flügelhorn).
In den festgelegten Statuten heißt es u.a.: §1: Zweck des heute gegründeten Vereins ist a) gesellige Unterhaltung, b) Förderung und Heben unserer musikalischen Kunst, c) gegenseitige Unterstützung und Belehrung. Unter § 7 kann man nachlesen: „Mitglieder, welche sich roh und unanständig benehmen oder Uneinigkeit in den Verein zubringen versuchen, können ausgeschlossen werden“. Die musikalische Leitung hatte der ehemalige Militärmusiker Philipp Metz. Schon im Gründungsjahr stand Philipp Metz vor dem ewig jung gebliebenen Problem, schnell Ersatzkräfte zu bekommen. Aushilfen kamen aus Oehrberg und Waldfenster. Neben dem späteren Bürgermeister Hermann Hartmann wurden in den zwanziger Jahren noch weitere 6 Musikanten aus Lauter in den Verein aufgenommen.
Auch hatte der Verein bereits passive Mitglieder. Zitat: „Bei der heutigen Generalversammlung am 26.12.1926 wurde beschlossen, dass „ passive Mitglieder einen Jahresbeitrag von 50 Pfennig zu bezahlen haben. Bei Neuaufnahmen von Mitgliedern, aktiv oder passiv, sind die Gebühren auf 2 Reichsmark festgesetzt worden“.
Immer wieder gab es Lücken durch Todesfall oder Wegzug, wobei Vinzenz Manger nach Amerika auswanderte. Bei der Generalversammlung am 12.01.1928 erhielt der Verein neue Statuten, der Kassenbericht lautete: „Vermögen beim Darlehenskassenverein 43,46. In der Hand des Kassiers 8,75.“ Im Jahr 1930 verzog 1. Vorstand Alfred Köth, er wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Seine Stellung als 1. Vorstand nahm nun Philipp Metz ein, zum 2. Vorstand wurde Vinzenz Schlereth gewählt.
In diesen Jahren wurden von der Kapelle Edelweiss Lauter alle anfallenden Musiken gespielt, auch über Lauter und Katzenbach hinaus. Größere Feste wurden gemeinsam mit der Katzenbacher Kapelle gespielt, mit der man sich wieder sehr gut verstand. Finanziell war es eine schwierige Zeit. Zitat Philipp: „Es war meistens sehr wenig oder gar nichts außer Bier zu holen.“ Weiter Philipp: „am 15.02.1931 öffentliche Tanzmusik gespielt. Es wurde gesammelt pro Tanztour 5 Pfennige, gespielt mit 7 Mann, erhalten gesamt 6,85. Für 1 Mark gab‘s 2 Maß Bier.“ Auch der Verein reagierte. „Bei der Generalversammlung am 06.01.1932 wurde beschlossen, den Jahresbeitrag für passive Mitglieder von 50 auf 25 Pfennig und die Aufnahmegebühr von 2 Mark auf 50 Pfennig herabzusetzen.“
Philipp Metz beschaffte und bezahlte zum Teil die Instrumente seiner Musikanten und schrieb die Noten für alle. Seine selbst geschriebenen Notenbücher bewahrte er sorgfältig auf. Die Kirchenmusik wurde jahrzehntelang und die Marschmusik wird noch heute nach seinen geschriebenen Noten von der Blaskapelle gespielt. Auch die Rentnerband spielt noch heute nach diesen Noten, die zum Teil aus den 20er und 30er Jahren stammen. Die Proben und Übungsstunden wurden in seinem Wohnhaus in Lauter abgehalten. Das Holz zur Beheizung wurde von den Musikanten mitgebracht, wobei beiden Nachbarn gelegentlich in den Holzstößen kleine Lücken entstanden. Hermann Hartmann stiftete für die Proben öfters einen und ab und zu auch zwei Eimer Most. 1933 lernte Philipp Metz neben seinem Sohn Arno noch weitere vier Musikanten an. Der Musikverein war, obwohl er viele nationalsozialistische Veranstaltungen spielen musste, zu dieser Zeit vielen Schikanen seitens der Verwaltung ausgesetzt. Kurz vor Kriegsausbruch erhielt die Gemeinde ein amtliches Schreiben, das jegliches Auftreten als Musiker verbot. Man sollte dem nationalsozialistischen Musikbund beitreten und neben einer Tagesgebühr von 1 Mark noch 3 Mark Jahresgebühr pro Musiker bezahlen. Diese Beitrittserklärung wurde trotz mehrmaliger Aufforderung nicht abgegeben. Man spielte trotz Verbot weiter. Zwei neue Musiker aus Lauter und drei aus Katzenbach wurden angelernt. Während des Krieges lag die Tanzmusik brach. Lediglich ein Abschiedsball für die Evakuierten von Lauter und Katzenbach in die Pfalz wurde gespielt, ansonsten nur Kirchen- und Beerdigungsmusik. Die Gemeinde durfte die Musiker auch nicht mehr bezahlen, was aber über andere Wege umgangen wurde. Vereine die nicht nationalsozialistisch eingestellt waren, wurden aufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt. Das Vereinsvermögen in Höhe von 55 Mark wurde gerettet in dem man sagte, das Geld wäre bereits aufgeteilt worden.
1945 - 1962
Anfang Mai 1945 war der Krieg vorbei. Schon im gleichen Jahr spielte die Kapelle im November in Lauter und Katzenbach zum Kirchweihtanz auf. Ein Jahr später, 1946, bekam der Verein eine neue Führung. Arno Metz wurde 1. Vorstand, Erich Manger 2. Vorstand und Leo Metz Kassier. Musikalischer Leiter war nach wie vor Philipp Metz, außerdem übernahm er das Amt des Schriftführers. Jetzt bedurfte es großer Anstrengung der Vereinsführung, den Verein wieder offiziell beim Landratsamt Bad Kissingen anzumelden und genehmigen zulassen. Besonders wichtig war der Entnazifizierungsschein und der Nachweis über die politische Einstufung. Die Anträge und Unterlagen mussten in 5-facher Ausfertigung in deutscher und englischer Sprache eingereicht werden. Es wurde ein Mann gefunden, der für Kartoffeln, Fleisch und Schnaps die Texte ins englische übersetzte. Im Jahr 1948 war es dann endlich soweit, der Verein war durch Landrat Schiffmann genehmigt. Die Kapelle musste dem Arbeitsamt Bad Kissingen gemeldet werden. Musikmeister Zähler gab bekannt, dass Kapellenauftritte nur durch das Arbeitsamt unter seiner Vermittlung stattfinden dürften. Es wurde jedoch auf Vorschriften, Bestimmungen und Verfügungen kaum Rücksicht genommen, und fast jeden Sonntag musiziert. Zeit bedingt kamen neue Auftritte wie das Einholen von Heimkehrern aus der Kriegs-gefangenschaft und Flüchtlingsbälle dazu. Bei einem Ball der SPD am 01.05.1948 spielte die Kapelle mit 10 Mann, als Gage erhielt jeder Musiker 28 RM. 1947/48 wurden wieder zehn von Philipp ausgebildete Musiker in den Verein aufgenommen. Nach der Währungs-reform wurde oft gespielt u.a: „13.08.1950 - Fussballplatz Einweihung in Klosterthulba, Besetzung 11 Mann. 9 Uhr Prozession zur Kirche, hernach Unterhaltungsmusik und ab 9 Uhr abends Tanzmusik im Saal. Wir erhielten 140 DM, 2 mal Essen und genügend Bier.“ Im gleichen Jahr gönnte man sich einen Ausflug mit dem Bus nach Frankfurt und weiter mit dem Dampfer nach Bingen. Instrumente hatte man dabei, sie wurden auch zu Auftritten genutzt.
Bis ca. 1950 wurde die Tanzmusik in zwei verschiedenen Besetzungsarten durchgeführt. Bis ca. 22 Uhr spielte die normale „Blechmusik“, danach wurde die sogenannte „C-Musik“ gespielt. Es war eine Art verstärkte Streichmusik in folgender Besetzung: Geige (Arno Metz, Hermann Hartmann, Philipp Metz), Streichbaß (Ludwig Manger), Klarinette (Philipp Metz, Max Voll), Trompete und Posaune nach Bedarf.
Am 15. Juli 1951 lud der Musikverein Edelweiss anlässlich seines 30 Jährigen Bestehens zum ersten Mal zu einem Musikfest mit Preisspielen ein. Von den 16 eingeladenen Kapellen mussten 7 wegen Besetzungsproblemen aus Kriegsfolgen absagen. Zitat: “Mit Musik wurden die eingeladenen Vereine eingeholt und um 13 Uhr bewegte sich ein beachtlicher Festzug mit 9 Kapellen und vielen anderen Gästen durch die Ortschaft. Das anschließende Preisspielen zeigte einen erfreulichen Stand der volkstümlichen Blasmusik.“ Als Preisrichter fungierten: Adolf Ittner (Musiklehrer), Eduard Metz (Musikant aus Oehrberg), Rudolf Schubert (Lehrer aus Lauter). Den 1. Preis, eine Uhr, erhielt die Kapelle Bauer Aschach, den 2. Preis, einen Krug mit Inschrift, die Kapelle Aura, den 3.Preis, einen beschriebenen Stiefel, die Kapelle Frankenbrunn. Die anderen Kapellen wurden mit Urkunden ausgezeichnet. Ein Wertungsbericht: „Die Kapelle Aschach hat mit ihrer Leistung, zwei Konzertstücke durch einwandfreies Zusammenspiel, gute Stimmung den 1. Preis verdient“. Die Feste fanden früher noch im Freien statt. Zitat: „Zum Abschluss des Preisspielens fanden sich alle Kapellen, etwa 100 Musiker unter Leitung von Leo Wolf zu einem Massenchor zusammen um den Choral 'Lobet den Herren' darzubieten. Mit Tanz, Spiel und guter Laune nahm das Fest einen weiteren guten Verlauf.“
Andere Kapellen folgten nun dem Lauterer Beispiel und veranstalteten ebenfalls Musikfeste mit Preisspielen. Man beteiligte sich 1951 in Frankenbrunn und 1952 in Obertulba und Aura. Nachdem Leo Metz verzog übernahm Philipp auch noch das Amt des Kassiers, er übernimmt dabei den bisher höchsten Kassenbestand von DM 229,09. Mit der Erbauung des Tanzsaales Fehr im Jahre 1954 waren in Lauter die Möglichkeiten zu musikalischen Auftritten vermehrt gegeben. Es bildete sich aus der Blaskapelle eine Gruppe, die mit Saxophonen und Akkordeon ab 1956 auch eine modernere Musik spielte. Man nannte sich „Muk“, nach den Namen der Musiker - Metz, Manger, Müller und Köth, Kleinhenz. Die Leitung hatte der Zirkusmusiker Kurt Weigand, den alle wegen seiner Grösse nur Stöps nannten. 1959 wurde wieder ein Musiker neu aufgenommen. Am 1. und 2. Mai 1961 spielte die Kapelle Edelweiss beim internationalen Wohnwagentreffen der Firma Tabbert in Weikersgrüben. Die Verbindung zur Firma Tabbert dauerte bis zum Tod des Firmenchefs im Jahre 1973, auch ihm gab man im Parkfriedhof Bad Kissingen das letzte Geleit.
1962 - 1990
Am 22. August 1962 feierte der Vereinsgründer und musikalische Leiter Philipp Metz seinen 70. Geburtstag. Im gleichen Jahr war aber schon ein Nachfolger in Sicht. Der im September nach Katzenbach versetzte Junglehrer Gerhard Stanke wurde zur Kapelle eingeladen. Bereits am 29./30. September spielte er zum ersten Mal in Weikersgrüben die Klarinette und begann danach auch mit der musikalischen Ausbildung von 2 Schülern. Am 9. Oktober 1963 spielte der letzte Zögling von Philipp Metz und die beiden ersten Zöglinge von Gerhard Stanke erstmals in der Kapelle. Zu dieser Zeit übergab auch Philipp offiziell die musikalische Leitung der Kapelle nach 43 Jahren an Gerhard Stanke, als Chronist war er aber weiterhin tätig. Einige Zitate aus seinen Aufzeichnungen: „27.10.1963 – Auf Antrag aller Mitglieder wurde noch folg. Beschluss gefasst: Wer grundlos und unentschuldigt der Probe fernbleibt wird mit einer Geldstrafe von 5 DM belegt.“ „28.5.1964 - 7.15 Uhr: Abmarsch zur Fronleichnamsprozession nach Stralsbach. Musik gut, Straße schlecht“. Der Verein hatte 37 Mitglieder, davon 16 Musikanten.
In Lauter und Katzenbach war die Begeisterung für die Blasmusik bei den Kindern und Jugendlichen gewachsen. Sechs Kinderer lernten 1964 ein Instrument und traten Allerheiligen des gleichen Jahres erstmals auf. Die Anfangserfolge gaben neuen Mut. 1965 gründete man mit 18 Jugendlichen aus Lauter und 12 aus Katzenbach eine eigene Gruppe, den Jugendmusikverein Katzenbach/Lauter. Erstmals spielten auch mit Luise Manger und Inge Kleinhenz zwei Mädchen in der Kapelle mit.
Am 26./27. Juni 1965 feierte der Musikverein sein 45-jähriges Bestehen am Sportplatz. Bei diesem von 15 Kapellen besuchten Fest warb der Bezirksvorsitzende des Nordbayr. Musikbundes Karl Kohlinger für einen Beitritt und dirigierte den Gemeinschaftschor. Die Kapelle stellte sich erstmals in einer Uniform (graue Hose, weinroter Janker) vor. Als eine der ersten Blaskapellen der Region hatte man bereits eine eigene Lautsprecheranlage. Mit dem Es-Horn Spieler Franz Exl, einem gebürtigern Egerländer, konnte man bereits mit Gesang aufwarten.
Der Jugendmusikverein wirkte beim Fest mit, bei der Schuleinweihung am 5. September 1965 trat er zum ersten Mal alleine mit großem Erfolg an die Öffentlichkeit. Er spielte in der Umgebung und auch weiter entfernt viele Veranstaltungen. Hervorgehoben seien das Promenadenkonzert in Bad Bocklet, die Veranstaltungen vom Kreisjugendring in Münnerstadt (mit TV-Aufzeichnung) und Aschach, die Feste in Niederzell und Sterbfritz/Hessen. Jeweils an Weihnachten wurde ein Konzertabend, verbunden mit Theaterspiel und anderen Vorträgen abgehalten. Von 1964 bis 1969 wuchs die Kapelle auf über 50 Musiker, davon auch Kinder aus Stralsbach und Poppenroth. Vereint mit den älteren Musikanten aus Lauter und Katzenbach brachte es die Kapelle auf eine Stärke von über 70 Musikern, was damals großes Aufsehen erregte.
Die Blaskapelle Edelweiss war zu dieser Zeit sehr beschäftigt durch Auftritte bei Festen, Tanzmusiken, Faschings- und Kirchweihveranstaltungen im Landkreis Bad Kissingen und in Hessen. Zitat Philipp: “28.1.1967 Faschingsball beim Körner in Arnshausen. Musik vollzählig und einwandfrei. Gute Stimmung. Bei dem Stück Balla-Balla kam der Saal dermaßen in Schwankungen, dass der Körner Angst hatte, die Saaldecke könnte durchbrechen. Er machte der Musik Vorwürfe und wir mussten mit Balla-Balla aufhören“. Hervorgehoben sei auch die Verpflichtung zur musikalischen Gestaltung der 5. Rhein-Main Rallye am 13.9.1968 in Bamberg. Im gleichen Jahr entstand aus der Kapelle die Gruppe „Les Santos“, die modernere Musik spielte. Die Kapelle begann gemeinsam mit einem Nikolaus (Ludwig Metz) und Knecht Rupprecht (Edgar Wardenburg) die Kleinkinder zu besuchen. Mit einem Pferdegespann zog man vor die Häuser der Kinder, spielte Weihnachtslieder und der Nikolaus las den Kindern die zuvor von den Eltern eingereichten Leviten. Diese Tradition hat sich bis heute bewahrt.
Das Jahr 1969 brachte wichtige Ereignisse mit sich: Die Jugendkapelle brach wegen Zwistigkeiten auseinander. Die Katzenbacher Jugendlichen hörten bis auf Elke Fehr das Musizieren auf, ebenso einige aus Lauter. Die übrigen Jugendlichen wurden in den Musikverein Edelweiss integriert. Philipp Metz übergab das Amt des Kassiers an Günther Digel.
Mitgliederversammlung am 31.8.1969: „Bis auf 1 Mitglied alle anwesend. Folgende Punkte wurden beschlossen: 1. Beitritt zum Nordbay. Musikbund, 2. Planung und Bau eines Musikheims. Es soll auf dem Grohberg gegenüber dem Reservoir gebaut werden. Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert. Deshalb soll auch in diesem Jahr ein Kinderfest auf dem Schulplatz und ein Bierabend im Gasthaus Fehr veranstaltet werden.
Die Schafkopfspieler spenden ihren Jahreserlös von DM 166,10 zum Bau des Musikheims.“ Wie kam es dazu? Von 1920 bis 1960 fanden die Proben der Kapelle im Wohnhaus von Philipp Metz statt, danach abwechselnd bei den Musikanten zu Hause, wobei der „Hausherr“ für Bier sorgen musste. Außerdem fanden Proben im Gasthaus Fehr und im Weißen Lamm bei Justin Schlereth statt. 1967 wurde der alte Laden des Geschäftes Manger/Exl dankenswerterweise als Proberaum zur Verfügung gestellt. Die Jugend probte in der Schule. Mit der Zeit wurde es auch im neuen Proberaum zu eng, so dass allmählich der Gedanke an ein eigenes Heim aufkam.
Vom 1.-3. August 1970 konnte man das 50-jährige Bestehen des Vereins feiern. BeimbKreismusikfest an dem über 40 Kapellen teilnahmen, wurde dem Verein am Kommersabend im Festzelt an der neuen Schule vom Präsidenten des Nordbayr. Musikbundes Georg Bayer die Medaille am weißblauen Band für 50-jähriges Bestehen überreicht.
Nach dem Fest ging man mit viel Gottvertrauen und wenig Geld an die Erbauung der Edelweisshalle. Am 5. September brummte erstmals der Schieber von Franz Schlereth am Grohberg. Am 12. September begann Hubert Böhnlein mit dem Ausbaggern der Baugrube. Es war ein sehr felsiges Gelände und Philipp Metz war nur schwer daran zuhindern, seine Fähigkeiten als Sprengmeister einzusetzen. Bis zum 16. Dezember wurde täglich bis in die späte Nacht am Bau gearbeitet. In der Winterpause wurden in der Scheune von Philipp die 17 Binder mit einer Länge von je 12 Metern für das Dach erstellt. Es wurde fast alles in Handarbeit erledigt, z.B. wurde neben einer alten kleinen Mischmaschine mit Sachs-Motor der Beton von Hand mit Schaufeln gemischt und über Gerüste hoch geschaufelt oder mit Eimern über Seilrollen in die Fensterstürze und Betonanker gefüllt. Am Karsamstag, 10. April 1971 wurde Richtfest gefeiert und anschließend mit dem Innenausbau begonnen. Viel Einsatz und Idealismus wurde nicht nur von den Mitgliedern, sondern auch von der gesamten Lauterer Bevölkerung gezeigt. Der Bau mit den Aussenmaßen von 26 x 12 m hat neben einem Saal mit 15 x 12 m + Bühne, noch eine Gasstube, Bar, sowie Küche, Vorrats- und Sanitärräume. Vom 11. bis 15. August 1972 wurde die Edelweisshalle mit einem großen Fest eingeweiht.
Die Bewirtung in der Edelweisshalle wird seit Beginn bis heute von den Mitgliedern bewältigt. Zu Beginn waren die Öffnungszeiten: Freitag Abend, Samstag Abend, Sonntag ganztägig – jeweils mit warmer Küche, sowie Mittwoch Abend. Die Mitglieder, die unentgeltlich in Küche, Ausschank und als Bedienungen eingesetzt wurden, waren in Gruppen aufgeteilt, die je ca. ein viertel Jahr „Dienst“ hatten. Daneben wurden noch Faschings- und Kirchweihveranstaltungen, Tanz in den Mai, Weinfest, Bockbierabend, Schafkopfturniere u.ä. abgehalten. Außerdem fanden Hochzeiten, Geburtstage, Kommunionen usw. statt.
Während dieser Zeit durfte aber auch die musikalische Ausbildung nicht aufhören. So begannen im Jahr 1970 bereits wieder sechs Jugendliche mit der Lehre. 1971 wurde der Verein in das amtliche Vereinsregister eingetragen und trägt seitdem den Zusatz e.V. im Namen. Einige junge Musikanten gründeten den „Club 72“, eine Disco, die Sonntag Nachmittag im Keller der Edelweisshalle für die Jugend aktiv war.
Zu dieser Zeit war die Kapelle pausenlos im Einsatz. Man spielte z.B. als „Festkapelle“ bei verschiedenen Vereinen ein komplettes Fest mit meist folgendem Ablauf: Samstag Nachmittag - Einholen der Ehrengäste, Festkommers, anschl. Unterhaltungsmusik bis ca. 1.00 Uhr. Sonntag – 6.00 Uhr Weckruf, Kirchenparade, Frühschoppen, Festzug, Unterhaltungsmusik, Festabend bis ca 1.00 Uhr. Montag Abend - Kesselfleisch mit Unterhaltungsmusik, das ganze für eine Gage von ca. 1200 DM. In der gesamten Region wurden neben Faschingsveranstaltungen u.a. in Hausen, Garitz und im Saalbau Bad Kissingen, Bockbierabende z.B am Klaushof, Weinfeste z.B in Ramstal, Kirchweihabende, Beerdigungen und vieles mehr gespielt. Die Gagen und Einnahmen für die Auftritte der Kapelle flossen komplett in die Vereinskasse zur Finanzierung der Edelweisshalle. Im Jahr 1973 hat der Verein 60 Mitglieder.
1974 begannen wieder 13 Kinder mit Begeisterung das Musizieren. Um diese Zeit bildete sich innerhalb des Vereins eine kleine Gruppe heraus, die besonders die alte fränkische Volksmusik pflegte. Die Lauterer Kirmesmusikanten spielten die alten Stücke und Tänze, die in Lauter immer lebendig geblieben waren. Sie gestalteten Heimatabende mit und spielten besonders bei der Lauterer Nachkirmes auf.
1975 trat Arno Metz nach 30 Jahren als 1.Vorstand aus gesundheitlichen Gründen zurück, Günther Digel übernahm diesen Posten. 1976 schaffte man eine neue Uniform an, bestehend aus: Trachtenschuhen, weißen Kniestrümpfen, schwarzer Bundhose und weinrotem Janker. Sie wurde nicht bezuschusst und ausschließlich von den Musikern und dem Verein bezahlt. In der Edelweisshalle finden neben Faschings- und Kirchweih-veranstaltungen auch : Tanz in den Mai, Weinfest, Erntedankfest, Altenabend und Theateraufführungen statt. Ab 1977 beteiligte sich der Musikverein Edelweiss an den Wertungsspielen des NbMB. Man erreichte in Oberelsbach und 1978 in Großwenkheim einen 1. Rang in der Unterstufe. 1978 in Hofheim und 1979 in Bergrheinfeld steigerte man sich in der Mittelstufe zu einem 1. Rang. Im Jahre 1978 nahm man auch wieder die Tradition der 60er Jahre auf, an Weihnachten ein Konzert abzuhalten, welches bis zum heutigen Tage ununterbrochen stattfindet. Weiter plante man den Aufbau einer Big Band. 8 Musiker lernten um auf Saxophon, Orgel, E-Gitarre und E-Bass. Nachdem dieses Projekt jedoch nie richtig auf die Beine kam, spielten diese 8 Musiker alleine weiter und nannten sich „Edelweißbuam“.
Zwischen 1976 und 1979 wurden wieder 11 Jungmusiker in den Verein aufgenommen. 1979 macht der Bayerische Rundfunk Aufnahmen mit den Lauterer Kirmesmusikanten. Der Verein kauft eine neue Bose-Verstärkeranlage. Vom 31.5. bis 2.6. 1980 wurde das 60-jährige Bestehen des Vereins mit einem Kreismusikfest, an dem wieder über 40 Gastkapellen teilnahmen, gefeiert. Philipp Metz wurde dabei von Landrat Dygader der silberne Ehrenteller des Landkreises für seine Verdienste um die fränkische Volksmusik überreicht. Auch im Jahr 1980/81 wurden wieder 6 junge Musikanten integriert. Am 15.1.1981 wurde das Gründungsmitglied, Ehrenvorstand und Ehrendirigent Philipp Metz 88-jährig zu Grabe getragen. Bis zuletzt hatte er mit großem Interesse das Wirken des Vereins verfolgt. Im gleichen Jahr erklärte sich Lothar Muth bereit, einen Dirigenten-kursus zu besuchen, um Gerhard Stanke zu unterstützen. Auch fällt der erste Auftritt unseres neuen Gesangduos Franz Exl und Peter Köth in dieses Jahr. Die Kapelle tritt ab und zu mit Orgel, E-Baß und E-Gitarre auf, Lothar Muth versucht sich als Confrancier.
1982 wurde nach Vorschlägen des Bezirksheimatpflegers von Unterfranken eine fränkische Tracht angeschafft. Sie besteht aus: fränkischem Dreispitz, roter Weste, grüner Joppe, weißem Hemd, schwarzer Bundhose, weißen Kniestrümpfen und schwarzen Haferlschuhen. Sie kostete den Verein trotz mehrerer Zuschüsse ca. 30.000 DM. Beim ersten Auftritt in der neuen Tracht am Weihnachtskonzert wurde auch Emmi Tabbert als 100. Mitglied in den Verein aufgenommen. Das Honorar für die Beteiligung am Pfarrfest in Waldfenster im Jahr 1983 wurde der Kirchengemeinde Lauter gestiftet. Es bildete neben einigen Sammlungen bei Weihnachtskonzerten den Grundstock für die Anschaffung einer geschnitzten, fränkischen Krippe in der Lauterer Kirche. Das Lauterer Almfest findet erstmals statt.
Im Laufe des Jahres 1984 kam bei den älteren Musikanten die Idee auf, wieder das Musizieren anzufangen. Unter der Leitung von Arno Metz fand sich eine Gruppe zusammen die hauptsächlich nach den geschriebenen Noten von Philipp spielte und sich „Rentnerband“ nannte. Sie traten erstmals zusammen mit den Kirmesmusikanten an der Lauterer Nachkirmes auf.
1985 fuhr die Kapelle nach Andreze in Frankreich, um an der Hochzeit des Mitglieds Christoph Arnold zu spielen. Trotz der 20-stündigen Busfahrt war jeder von diesem Ereignis begeistert. Außerdem wurde in diesem Jahr das 65-jährige Bestehen beim Weihnachtskonzert gefeiert. Dabei wurde dem Dirigenten Gerhard Stanke die Dirigentennadel in Gold für 23-jährige Tätigkeit verliehen. Silvia Hartmann und Susanne Kirschbauer erwarben als erste Lauterer Musikanten das bronzene Leistungsabzeichen. 1986 legte Lothar Muth die Zwischenprüfung zum „Staatlich anerkannten Dirigenten“ ab, und gestaltete das Weihnachtskonzert unter seiner alleinigen Verantwortung. Horst Metz stellte sich als Ausbilder für Klarinetten zur Verfügung. Er hatte zwei Schülerinnen, Gerhard Stanke 5 Schüler. Die Kinderzahl in Lauter wächst, weshalb ein zweiter Nikolaus mit einer zweiten Gruppe unterwegs ist. In der Edelweisshalle wird nach einigen ungebetenen Besuchen eine Alarmanlage eingebaut. Im Jahr 1987 findet in Lauter das 2. Marktgemeinde-Musikantentreffen statt. Große Erfolge feiert die Kapelle mit dem neuen Gesangsduo Petra Müller und Franz Exl. Gerhard Stanke erhält vom Landratsamt den Kulturehrenbrief. 1988 häufen sich die Zahl der Auftritte, so dass viele junge Musikanten ihren Austritt aus der Kapelle erklären. In diesem Jahr stirbt mit dem Ende der Nachkirmes eine alte Lauterer Tradition. 1989 stellt sich die Kapelle wieder einem Wertungsspiel. In Rannungen erreichte man in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Belobigung. Horst Metz absolviert einen Stimmführerlehrgang und hat drei Schüler an der Klarinette. Beim Weihnachtskonzert werden Erich Manger, Franz Köth, Franz Exl und Günther Digel zu Ehrenmitgliedern ernannt. Erich Manger übergibt nach 17 Jahren den Posten als Vereinswirt an Peter Köth.
Im Februar 1990, nach der DDR-Grenzöffnung nimmt der Verein Verbindung mit einer Blaskapelle aus Lauter/Bockau im Erzgebirge auf. Bei einem Ausflug im Juli konnte man die großartige Gastfreundschaft der „Erzgebirgsmusikanten“ erleben. Beim Gegenbesuch Ende Juli spielten sie dann am Almfest auf. Im Herbst legt Lothar Muth seine Prüfung zum „Staatlich anerkannten Dirigenten“ ab und beginnt sofort mit der Nachwuchsarbeit. Bis zum Jahresende waren wieder 25 Kinder in der Ausbildung. Gerhard Stanke beendet im Oktober nach 28 Jahren seine Dirigententätigkeit.
1991 - 2002
1991 beginnt die Ausbildung der 23 Nachwuchskräfte mit qualifizierten Ausbildern. Horst Metz bildet weiterhin Klarinetten und Saxophone aus und übernimmt die Aufgabe des 2. Dirigenten. Im Februar 1992 konstituiert sich auch eine eigene Jugendvertretung, die sich hauptsächlich um die außermusikalische Betreuung der Kinder und Jugendlichen kümmert. Die Kapelle nahm am Wurzelfest in Bockau/Sachsen auf Einladung der Erzgebirgsmusikanten teil. Das Weihnachtskonzert gestaltete zur Hälfte die auf 33 Mitglieder angewachsene Jugendkapelle. Im Jahr 1994 mehren sich die Auftritte der Jugendkapelle und die außermusikalische Arbeit wird intensiviert. Die Jugendkapelle bereitet sich bei einem Probenwochenende am Heiligenhof intensiv auf ihr erstes Wertungsspiel vor.
In Gräfendorf erreicht sie in der Unterstufe einen 1. Rang mit Belobigung. Die mittler- weile 16 Neulinge stellen sich erstmals beim Weihnachtskonzert der Öffentlichkeit vor. Eine Abordnung des Vereins nimmt an der 15-jährigen Jubiläumsfeier der Erzgebirgs-musikanten in Bockau teil.
An der Edelweißhalle wird ein Podium für Auftritte im Freien gebaut. 1995 erspielt sich die Jugendkapelle in Heustreu abermals einen 1. Rang mit Belobigung in der Unterstufe. Gerhard Stanke, der 28 Jahre unentgeltlich als Dirigent der Edelweiss tätig war und in dieser Zeit 104 Musiker ausgebildet hat, wird zum Ehrendirigenten ernannt.
Im Juli 1996 erhält der Verein Besuch der Jugendkapelle Kirchheim unter Teck (BW), und gibt mit den Gästen ein gemeinsames Konzert.
Ein Novum gibt es zum 60. Geburtstag von Gerhard Stanke. 59 Musiker, die alle von ihm ausgebildet wurden und teilweise schon Jahre kein Instrument mehr in der Hand hatten, spielten ihrem „Chef“ nach intensiven Proben ein Ständchen. Der Musikverein hat mit 81 Musikern, davon 24 in der Blaskapelle, 32 in der Jugendkapelle, 12 Nachwuchsmusikanten, sowie 13 Musiker der Rentnerband den höchsten Stand in der Vereinsgeschichte. Die Edelweißbuam haben am Rosenmontag ihren letzten Auftritt. Nachfolger stehen jedoch schon bereit. Fünf Söhne und ein „Ehemaliger“ der Edelweißbuam sowie zwei weitere Musiker gründen die Band „Fuzzy ́s“ und lösen ihre „Alten“ an diesem Tag ab.
1997 wurde intern das 25 jährige Bestehen der Edelweisshalle gefeiert. Dabei wurde Irma Köth als eine der ersten Frauen vom Nordbayrischen Musikbund die Ehrenbrosche überreicht. Außerdem wurden vom Verein weitere 13 Mitglieder für 25 Jahre Dienst in der Edelweißhalle ausgezeichnet. Für Uniformergänzungen und für die Jugendkapelle muss der Verein nach Abzug von Zuschüssen noch über DM 20.000 schultern. In Wildflecken erreicht die Jugendkapelle in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung. 8 Jungmusiker beginnen ihre Lehre. Sebastian Hartmann besteht als erster Musiker der Kapelle Edelweiss mit ausgezeichnetem Ergebnis die Goldprüfung. 1998 wurde die Jugendkapelle aufgelöst und in die Blaskapelle integriert. Es entstand eine Kapelle mit 46 Musikern und 11 Nachwuchskräften. In der Edelweisshalle wurde der alte problembehaftete Ölofen durch einen Kachelofen ersetzt und eine Dämmung in die Saaldecke eingebaut. Die Bar wird von den Jugendlichen neu gestaltet. Aus der Kapelle bildet sich eine Gruppe von ca. 15 Musikern, die sich „Ständelesband“ nennt. Wie schon der Name sagt, spielt diese Gruppe Ständchen aller Art auf Bestellung, aber auch beim Aufstellen des Maibaums, dem Sonnwendfeuer und sonstigen Festen ist man dabei. Da sie generell mit Hut auftreten, bedankte sich der Vorstand bei der „Hutband“, die sie bis heute geblieben ist.
1999 startet der Verein zu einem 4-tägigen Ausflug nach Berlin. Die Kapelle hat 56 Musikanten. Die Sanitäranlagen in der Edelweisshalle werden umgebaut und renoviert. Zum Jahreswechsel 1999/2000 findet eine Silvester-Millenniums-Party statt.
Das neue Jahrtausend bringt auch wieder viel Arbeit mit. Der Parkplatz neben der Edelweisshalle wird auf einer Fläche von ca. 450 qm gepflastert. Der Verein feiert sein 80–jähriges Bestehen im April mit einem „Heimatabend“.
Neben der Blaskapelle mit böhmischer Musik treten die Rentnerband mit fränkischer Musik sowie eine Volkstanzgruppe auf. Außerdem werden Mundartgeschichten vorge-tragen.
Bei Radio Primaton stellt sich der Verein auch im Hörfunk vor. Die Kapelle spielt bei einer Hochzeit am Stadtrand von Berlin, wo man vermutlich nicht mit der Trinkfreudigkeit einer fränkischen Kapelle gerechnet hatte. Am Ende des Abends war das Fassbier komplett ausgetrunken und man musste in Berlin Flaschenbier besorgen. Am Weihnachtskonzert spielte die Kapelle zum Vereinsjubiläum und 22 Jahre ununterbrochener Konzerte einen Zusammenschnitt aus Konzerten der letzen Jahre. Erneut beginnen 7 Kinder ihre musikalische Ausbildung. 2001 geht als das „Konzertjahr“ in die Vereinsgeschichte ein. Neben dem Konzert vor ca. 800 Zuhörern beim Rakozcyfest in Bad Kissingen folgten noch weitere 19. Zusammen mit den Kapellen aus Katzenbach und Waldfenster gründet man die Jugendkapelle KA-LA-WA. 1 Schlagzeuger kommt neu zur Blaskapelle die damit 39 Musikanten hat. In der Edelweisshalle werden neue Fenster eingebaut.
2002 - 2010
Das Jahr 2002 beginnt mit einem Schock und lähmt den ganzen Verein. Plötzlich und unerwartet verstirbt am 24. Februar der Dirigent Lothar Muth im Alter von nur 44 Jahren. Der Verein steht vor einem bis dahin nicht gekannten Problem – der Suche nach einem Dirigenten. In 82 Jahren hatte der Verein neben Philipp Metz , Gerhard Stanke und Lothar Muth erst 3 musikalische Leiter. Am 1. April beginnt mit Hans Hülf der erste nicht vereinseigene Dirigent mit seiner Arbeit. Gerhard Stanke übernimmt die Proben der Nachwuchsmusiker und den Unterricht für die D1-Prüflinge. Eine Gruppe der Musikanten beginnt mit der Archivierung des Notenmaterials von ca. 600 Notensätzen. Irma Köth wird zum Ehren-mitglied ernannt. 2003 beendet der Verein im Oktober die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Hans Hülf. Peter Köth übernimmt kommissarisch die Leitung der Kapelle. Die Vorbereitungen für das Weihnachtskonzert werden ab November vom Dirigenten Markus Bunzel geleitet. Auch die Nachwuchsarbeit geht weiter mit 7 neuen Musikern. 2004 hat der Verein nach dem Frühjahrskonzert mit Frank Brixel einen neuen Dirigenten. Für 40 jähriges aktives Musizieren werden Peter Köth, Georg Köth und Leo Hartmann mit der goldenen Ehrennadel vom BDMV ausgezeichnet. Die Jugendkapelle KA-LA-WA hat beim Neujahrskonzert ihren letzten Auftritt und löst sich auf.
2005 feiert man 85–jähriges Bestehen mit einem Gemeinschaftskonzert mit der Kapelle Garitz.
2006 haben die „Fuzzy ́s“ ihren letzten Auftritt. Die Edelweisshalle bekommt ein komplett neues Dach. Der Verein unternimmt einen dreitägigen Ausflug nach Hamburg und die Ostsee.
2007 wird der Parkplatz neben der Edelweisshalle auf ca. 3000 qm eingezäunt. 11 Kinder beginnen eine Ausbildung und treten am Weihnachtskonzert erstmals öffentlich auf. Thomas Gessner löst 2009 Peter Köth nach 20 Jahren als Vereinswirt ab. Der Verein wählt eine komplett neue verjüngte Vorstandschaft, die mit großem Elan zu Werke geht. Neben der Erweiterung und dem kompletten Umbau der Küche erhält die Edelweisshalle auch einen neuen Anstrich. Ferner will man das 90-jährige Jubiläum mit einem Kreismusikfest feiern und beginnt mit den Festvorbereitungen. Im Jubiläumsjahr 2010 werden nach dem Weihnachtskonzert 11 Azubis in die Kapelle integriert, die damit auf 39 Musiker angewachsen ist. In der Rentnerband spielen 15 Musiker, der Verein hat 211 Mitglieder.
Darauf lässt sich für die Zukunft aufbauen, weshalb man beruhigt die nächsten 10 Jahre bis zum 100-jährigen Bestehen des Musikverein Edelweiss Lauter angehen kann.